Women’s Snowboard Slopestyle
Das Finale der Jeep Women's Snowboard Slopestyle startete mit einem Knall: Monster Energy Fahrerin Jamie Anderson verteidigte erfolgreich ihre Goldmedaille der X Games Aspen 2020 gegen ein hochkarätiges Fahrerfeld. In einer 35-minütigen Jam-Session versuchten die acht Finalistinnen, ihre besten Runs zu zeigen, aber die Anforderungen waren hoch.
Der Kurs war anspruchsvoller und technischer als je zuvor, mit zwei neuen Quarterpipe-Transition-Obstacles am Ende. Außerdem sorgte der bedeckte Himmel für schwierige Lichtverhältnisse, besonders bei den großen Sprüngen.
Während die Fahrerinnen darum kämpften, fehlerfreie Runs abzulegen, holte sich Jamie Anderson ihren Sieg im ersten Run: Die zweifache Olympia-Goldmedaillengewinnerin fuhr die Rail-Section mit einem Backside-Lipslide am Long Rail, Tailslide Fakie am Rainbow Rail und einem Gap-out Cab 270 to Backside-Lipslide Fakie am Kinked Rail. In der Jump-Section zeigte sie einen massiven Cab Double Underflip 900 Weddle, Frontside 540 Truck Driver, Switch Backside 180 Indy und Alley-Oop Backside 720 Stalefish über die Transition-Hip.
Jamie Anderson nutzte ihren letzten Run für eine Siegesrunde – legte noch einen Backside Rodeo 540 Stalefish obendrauf – und holte ihr siebtes Slopestyle-Gold bei den X Games.
"Ehrlich gesagt, ich bin sprachlos! Ich bin so stolz auf alle Mädels und dankbar, dass ich noch hier bin. Ein großes Dankeschön an ESPN und all meine Sponsoren, die mir helfen, das zu tun, was ich liebe", sagte Jamie Anderson, nachdem sie am Freitag in Aspen Gold im Slopestyle der Frauen holte.
Jamie Anderson besitzt nun insgesamt 18 Medaillen (7 Gold, 7 Silber, 4 Bronze) und ist damit im Alleingang die Frau mit den meisten Medaillen im Schneesport. Hier noch etwas Wissenswertes: Anderson ist nun die älteste Snowboard Slopestyle Goldmedaillengewinnerin (männlich oder weiblich) im Alter von 30 Jahren und bleibt außerdem auch die jüngste Snowboard Slopestyle Goldmedaillengewinnerin (16 Jahre, 2007) in der Geschichte der X Games.
Andersons größte Bedrohung im Finale am Freitag war ihre Monster Energy-Teamkollegin Zoi Sadowski-Synnott. Die 19-jährige Rookie aus Wanaka, Neuseeland, kam als große Konkurrenz dazu, nachdem sie bei den X Games Norway 2020 Slopestyle-Gold gewonnen hatte. Sie griff den vom Skateboard inspirierten Kurs mit technischen Tricks an, brauchte aber ein großes Finish, nachdem sie auf dem dritten Platz hängen blieb.
Das Finish fand Sadowski-Synnott in ihrem vierten und letzten Run: In der Rail-Section droppte sie einen 50-50 to Boardslide Transfer, Lipslide to Fakie, und Switch Front Boardslide 270 Out. Als es an der Zeit war, in der Jump Section groß aufzutischen, haute sie einen massiven Switch Backside 900 Indy, Backside 900 Weddle, Cab 540 Underflip und einen ultralangsam rotierten Crippler über das letzte Transition-Obstacle raus, um sich die Silbermedaille zu holen.
Zoi Sadowski-Synnott, die als eine der treibenden Kräfte für die Progression im Snowboarden gilt, hat nun vier Medaillen bei den X Games gewonnen (2 Gold, 2 Silber). Sie wurde bei den Snowboarder Magazine Awards 2020 zum "Rookie of the Year" gekürt und schrieb Geschichte, als sie bei den Olympischen Spielen 2018 in PyeongChang Slopestyle-Bronze gewann, die 26-jährige Medaillendürre Neuseelands beendete und zur Nationalheldin wurde. Am Samstag geht Sadowski-Synnott in das Finale des Snowboard Big Airs der Damen, frisch vom Sieg beim FIS Weltcup Big Air Saisonauftakt 2021 in Kreischberg, Österreich.
Das japanische Snowboard-Wunderkind Kokomo Murase verpasste am Freitag das Podium, weil sie nicht den Run holte, den sie sich gewünscht hätte. Als Besitzerin von fünf X-Games-Medaillen im Alter von nur 16 Jahren, legte sie solide Runs mit einem Boardslide 270 und Switch Blunt Same Way in der Rail-Section hin. Ihre Runs hatten auch saubere Cab 900 Tailgrabs und Frontside 900s in der Jump Section. Doch die Bronzemedaillengewinnerin der X Games Aspen 2020 bekam ihren finalen Backside 900 Over The Hip nicht in den Griff und musste sich mit dem fünften Platz begnügen.
Snowboard Knuckle Huck
Die nächtliche Action bei den X Games Aspen 2021 begann mit einem der beliebtesten Events der Fans: Wendy's Snowboard Knuckle Huck. Die 20-minütige Jam-Session ist dem Spaß und der Kreativität gewidmet und wird nach dem Gesamteindruck bewertet. Die Rider reißen ("huck") technische und stylische Moves vom Roll-Over der Slopestyle Sprungrampe, auch "Knuckle" genannt.
In den vergangenen Jahren war das Huck-Fest ein reiner Boys Club – aber das änderte sich am Freitagabend! Monster Energy's Jamie Anderson schrieb Geschichte als erste Frau, die beim Snowboard Knuckle Huck bei den X Games antrat. Die Snowboard-Ikone zeigte, dass sie mit den Besten sliden und buttern kann und lieferte eine konsequente Show mit Butter 180 Hand Drag to Backside 360, Hand Drag Backside 540 und Switch Butter 180 to Switch 180 Out.
Weitere Highlights waren der japanische Neukömmling Ryo Aizawa, der den Kurs auf die unberechenbarste Art und Weise nutzte, sowie Sebbe de Buck aus Belgien, der einen Stalefish Miller Flip Hand Drag hinlegte.
Als das Trickniveau in der lockeren Session eskalierte, stahl ein Fahrer bei seinem X-Games-Debüt die Show: der 17-jährige Dusty Henricksen aus Mammoth Lakes, Kalifornien. Mit einem Fakie Pop Underflip, Cab 180 Tail Press in einen Frontflip, einem Fakie Nose Press Nollie Cab 540 Underflip und einem stylischen Layback Hand Drag to Pretzel Backside 180 über den Knuckle überzeugte Dusty die Judges.
Der X Games-Rookie holte sich Gold, eine polierte Schlagring-Kette, im Winner-Takes-All-Event. Das Gold vom Freitag ist die erste X Games-Medaille für Dusty Henricksen, der 2020 mit seinem überraschenden Slopestyle-Sieg beim U.S. Grand Prix in Mammoth Mountain für Aufsehen sorgte und bei den U.S. Open einen noch nie dagewesenen Backside Quad Cork 1800 hinlegte. Lieber aufpassen, die Konkurrenz könnte auch im Snowboard Slopestyle und Big Air eingeschneit werden, wenn Dusty zurückkehrt.