7. Was braucht es heutzutage, um als Band Erfolg zu haben?
Nun, manchmal mögen die Leute eine Hintergrundgeschichte. Ein Typ, den ich gerade in meinem Podcast hatte, "Tommy Vext". Er singt für "Bad Wolves". Seine Geschichte ist ziemlich interessant. Er hat einen Zwillingsbruder, der versucht hat, ihn zu töten. Er erzählte mir, dass er sich daran erinnert, als er ein kleines Kind war und zu seinen Shows kam. Er hat in vielen Bands mitgewirkt und jedes Mal neu angefangen. Mittlerweile hat er jetzt mehrere Radio-Hits in Amerika. Es ist immer noch möglich neu anzufangen und Erfolg zu haben. Aber man braucht eine Story, die überzeugt und natürlich Songs, die gut sind.
8. Wenn du deinem Teenager-Ich etwas sagen könntest, was wäre es?
Ich würde sagen, schlafe mehr, putz deine Zähne (lacht) und kaufe ein Apartment in Brooklyn. Früher konnte man sowas für 15.000$ kaufen. Heute werden die Dinger für mehr als acht Millionen Dollar verkauft. Wir haben früher öfters in Brooklyn gespielt. Die Leute hatten Angst, zu den Shows in dieser Gegend zu gehen.
9. Du hattest in deinem Leben / deiner Karriere viele Höhen und Tiefen. Du bist auch als der positivste Mann im Hardcore bekannt. Hattest du schon immer diese Einstellung zum Leben?
Nicht wirklich, es gab sehr viel Negatives in meinem Leben. Wenn man jung ist und das Gefühl hat, alles spielt gegen einen, ist es fast wie ein Schutzmechanismus positiv zu bleiben. Stell dir vor der Van hat einen Schaden. Das Label zahlt nicht, um das Problem zu beheben. Du hast kein Geld. Du steckst fest. Du kommst nicht in die nächste Stadt. Du trampst. Du sitzt auf der Ladefläche eines Pickup-Trucks. Du flehst die Leute an, dir Geld von zu Hause zu schicken, nur um deinen verrückten Traum zu verwirklichen, und sie sagen: „Ihr seid wahnsinnig. Warum holst du dir keinen richtigen Job? Warum hörst du nicht damit auf?“ Also alles, was ich jemals in einem Lied gesagt habe, sage ich nur zu mir. Damit ich nicht aufgebe. Scheinbar habe ich mit den Songs einfach ein paar Leute angesprochen, die genauso wie ich nicht aufgeben wollen.
10. Mit deinem laufenden Solo-Projekt, Hatebreed, Podcast usw. hast du bestimmt einiges zu tun. Wie gehst du mit so einem vollen Kalender um?
Ich versuche Zeit zu finden, um alleine zu sein. Gestern war zum Beispiel Reisetag. Ich bin zum Hotel gekommen, habe den Podcast aufgenommen und ihn eingeschickt.
Du postest zweimal wöchentlich einen Podcast, richtig?
Ja, es ist viel Arbeit. Aber das ist es wert! Wie du vielleicht weißt, war ich ein junger Vater. Die meisten Menschen, die jetzt Kinder haben, sind Ende 30 und Anfang 40. Meine Tochter ist erwachsen. Ich wollte nur, dass die Welt für sie ein besserer Ort ist, als in meiner Kindheit. Jetzt hat sie ihr eigenes Leben und ihre eigene Karriere. Ich muss mich also nicht mehr wie früher mit meiner Arbeit umbringen. Ich will weiterhin hart arbeiten, aber nicht auf Kosten meiner Gesundheit.
11. Du hast immer wieder viele große Namen wie Devin Townsend und Pablo Viveros zu Gast bei deinem Podcast. Wen würdest du noch gerne einladen?
Oh ja, da gibt es eine Menge. Täglich schreiben mir so viele Leute, dass ich King Diamond, James Hetfield, Lizzie von "Halestorm", "Slash", usw. einladen soll. Aber es gibt auch viele Leute, mit denen ich mich gerne unterhalten würde, die nicht Musik machen. Wie David Hasselhoff. Das wäre so cool (lacht).
12. Hast du mit deinem Solo-Projekt irgendwelche neuen Releases geplant? Gibt es Künstler, mit denen du gerne zusammenarbeiten würden?
Ja, ich bin fast fertig mit der Platte. Einen Song mit Frankie von "Emmure" habe ich gemacht. Der ist großartig geworden. Ich habe auch wieder einen Song mit Howard Jones gemacht! Wir hatten eine tolle Zeit. Dieser ist noch besser als der letzte. Ich muss nur mehr alles fertigstellen. Letztens habe ich mich mit Devin Townsend darüber unterhalten. Fertig ist man mit einem Album irgendwie nie. Man muss nur selbst damit abschließen und es veröffentlichen. Dann gehört es nicht mehr dir, sondern der Welt. Das muss ich tun.